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AutorenbildDominik Wormsbächer M.A.

Das starke Geschlecht - seelische Gesundheit rund um Männergesundheit

Aktualisiert: 25. Okt.


Impulsvortrag an der VHS Landkreis Gießen, Asklepios Klinik Lich, Wormsbächer Praxis für Psychotherapie und Pädagogik in Marburg
Impulsvortrag - Wormsbächer Praxis für Psychotherapie und Pädagogik in Marburg

Seelische Gesundheit Männergesundheit: Schuster schrieb 2012 für die Bayrische Landeskammer der Psychologischen Psychotherapeuten und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (PTK Bayern) in einer Pressemitteilung vom 24. April:

"Die charakteristische Männerpsyche ist für psychische Erkrankungen mitverantwortlich, die auch zum früheren Tod im Vergleich zu Frauen führen können."


Eine sehr imposante Aussage dachte ich, doch wird dem "starken Geschlecht" nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt? Vielleicht im wirtschaftlichen, doch gleich nicht im psychischen Kontext? Nur weil man Mann-ist, ist man automatisch psychisch gefährdeter?


In meinem Impulsvortrag nahm/nehme ich mich dieser Thematik an und durchleuchte die Bedeutung dieser Thematik, welche häufigen psychischen Erkrankungen bei Männern auftauchen, welche Behandlungsansätze ich in unterschiedlichen Bereichen anwende und was jeder Mann für sich selbst tun kann.


Warum ist Männergesundheit im psychiatrischen Kontext ein wichtiges Thema?


Schaut man sich die Gesellschaft in Deutschland an, so ist eine psychische Erkrankung, die Behandlung beim "Seelendoktor", noch immer mit vielen Stigmata und Tabus versehen. Obwohl die heutige Jugend aufgeklärter ist und auch Medien entspannter mit der Thematik umgehen, ist bei steigender Toleranz bei der Behandlung seelischer Probleme, dennoch eine Inakzeptanz für Vorbeugemaßnahmen vorhanden. Es herrscht im Kontext des männlichen Geschlechts eine gesellschaftliche Erwartungshaltung, die sich auf die psychische Gesundheit auswirkt. Dazu zählen traditionelle Geschlechterrollen und Stereotype: "Männer müssen stark sein", "Männer dürfen keine Schwäche zeigen", "Männer sollen nicht weinen". Die Auswirkungen sind, dass Männer in Krisen schweigen und ihre Emotionen unterdrücken, dazu steigt die Suizidrate erheblich an.


 

Fact: Die Epidemiologie von akuten psychiatrischen Erkrankungen und der Symptomatik von Suizidgedanken und Suizidversuchen zeigen, dass sich nach dem statistischen Bundesamt 2022 10.119 Menschen in Deutschland suizidiert haben. Das waren fast 28 Personen am Tag. Dabei nahmen sich Männer häufiger das Leben als Frauen. 75% der Suizide wurden von Männern begangen. Das durchschnittliche Alter des Mannes betrag dabei 60,3 Jahre.


 

Die deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. postulierte 2015 bereits: "Psychische Erkrankungen werden bei Männern seltener diagnostiziert als bei Frauen. Nach aktuellen Daten erkranken in Deutschland innerhalb von 12 Monaten knapp 5 Prozent der erwachsenen Männer an einer Depression. Bei Frauen liegt der Wert im gleichen Zeitraum bei über 10 Prozent" (vgl. Online zu finden unter: https://www.dgppn.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-2015/maennergesundheit.html#:~:text=Psychische%20Erkrankungen%20werden%20bei%20Männern,Zeitraum%20bei%20über%2010%20Prozent).

Interessanterweise gibt es laut der kaufmännischen Krankenkasse (KKH) einen Anstieg von 16% gegenüber dem Vorjahr was die Fehltage und Krankschreibungen auf Grund psychischer Probleme von Männern angeht (vgl. Ärzteblatt 27. Februar 2023: Deutlicher Anstieg psychischer Erkrankungen - Online zu finden unter: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/141288/Deutlicher-Anstieg-psychischer-Erkrankungen) .

Schlussfolgernd zeigt sich, dass Frauen sich häufiger ihre psychische Problematik diagnostizieren und behandeln lassen, während sich Männer vermehrt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung holen, kurz zuhause bleiben, um dann wieder arbeiten zu gehen.

Natürlich sagt dies nicht aus, ob es an der traditionellen Geschlechterrolle liegt, aber ich könnte mir vorstellen, dass diese einen großen Einfluss darauf hat.


Was sind die häufigsten psychischen Erkrankungen bei Männern?


Wie bereits dargelegt, wird die Dunkelziffer, von sich nicht behandelnder Männer, wesentlich höher sein als momentan statistisch zu sehen. Bezogen auf die Männer, die sich helfen und diagnostizieren lassen, zeigen sich am häufigsten Erkrankungen wie Depression und depressive Verstimmung. Jedoch auch Somatisierungsstörungen. Damit sind körperliche Beschwerden gemeint, worauf keine körperliche Ursache gefunden werden kann. Unsere Psyche ist so komplex, dass sich deren Überbelastung nicht immer nur emotional durch Erschöpfung, Traurigkeit usw. zeigen kann, sondern auch über körperliche Beschwerden wie z.B. Bauchschmerzen, Übelkeit, Überblähung, Durchfall, Atemlosigkeit, Schwindel, häufiges Wasserlassen, fleckige Haut, Schmerzen in den Gliedern/Gelenken/Rücken oder auch Kopfschmerzen. Es klingt erstaunlich, doch für körperliche Beschwerden können auch psychische Probleme Ursache sein. Schon einmal aufgeregt gewesen, weil Sie einen Vortrag in der Schule halten mussten und mussten dann kurz vorher dringend auf die Toilette oder hatten Bauchweh? Das sind nicht gleich Somatisierungsstörungen, aber es zeigt, wie die Psyche, und Stress gehört dazu, sich auf den Körper auswirken kann.

Weitere häufige Erkrankungen und Symptome sind Überlastungs-Situationen, Stress sowie Burnout und auch Angststörungen, die in manchen Fällen zu Panikattacken führen. Überdurchschnittlich hoch ist die Alkoholsucht bei Männern verbreitet, gefolgt von der Medikamentenabhängigkeit und dem Drogenkonsum illegaler Substanzen.


Welche Behandlungsansätze sind zielführend und biete ich in meiner Praxis an?


In meiner Praxis biete ich nur evidenzbasierte Psychotherapie (wissenschaftlich erforscht, als wirksam, anerkannt und empfohlen postuliert) an.

Diagramm mit Psychotherapie Behandlungsansätzen der Wormsbächer Praxis für Psychotherapie und Pädagogik in Marburg
Behandlungsansätze in meiner Praxis

Quelle: Eigene Darstellung


Nach einer ausführlichen Anamnese jedes Klienten, findet eine psychologische Exploration zur Erhebung eines psychopathologischen Befundes, welches zur Diagnoseermittlung die Grundlage aufweist, statt. Dabei wird auf viele unterschiedliche Dinge eingegangen. Ich werde zu diesem Thema einen separaten Blogeintrag verfassen, "wie arbeite ich", da dies den Rahmen zu dieser Thematik sprengen würde. Diese Grundlage zeigt, ob die Indikation für eine leitlinienorientierte Psychotherapie oder für eine psychologische Beratung vorliegt.

Leitlinienorientierte Psychotherapie meint, dass es zu jeder Diagnose wissenschaftlich erforschte Therapieansätze gibt, die diagnostizierte Erkrankung zu therapieren. Ich biete zum einen die Gesprächstherapie an, die ich als Grundlage und für alles weitere therapeutische Handeln ansehe. Dabei verwende ich Kommunikationstechniken von Carl Rogers und verwandten Kommunikationsvorschern*innen wie Paul Watzlawick, Friedemann Schulz von Thun und Ruth Cohn. Diese Techniken helfen in der Therapie bei Depressionen, Belastungsstörungen und auch somatischen (körperlichen) Beschwerden, Ursachen zu erkennen und auch die Selbstheilung sowie das Selbstverständnis eines jeden Klienten zu stärken. Die kognitive Verhaltenstherapie eignet sich darin, Denkmuster zu erkennen und das Verhalten in spezifischen Situationen wie Panik, Angst, Zwang oder auch Schlafstörungen zu ändern. Dabei gibt es viele Techniken, die dabei Anwendung finden.

Psychologische Beratung meint, dass manchmal auch ohne ausdifferenzierte Diagnosenstellung prophylaktische, also vorbeugend, Beratungsbedarf besteht. Dieser z.B. auf die Entscheidungsfindung bei Veränderungsprozessen abzielt. Neuer Arbeitsplatz, Erziehungsfragen bei Kindern oder auch Konflikte bei der Arbeit, in der Familie oder in der Partnerschaft.


Zusammenfassung


Wie man sieht, ist die psychische Gesundheit von Männern ein komplexes, aber enorm wichtiges Thema, das leider oft vernachlässigt wird. Die Symptome bei Männern werden häufig übersehen oder falsch interpretiert, was dazu führt, dass Viele nicht die notwendige Unterstützung erhalten. Traditionelle Rollenbilder und das gesellschaftliche Stigma verstärken diese Problematik zusätzlich. Gerade die hohe Suizidrate bei Männern zeigt, wie dringend Handlungsbedarf besteht. Die gute Nachricht ist, es gibt zahlreiche Ansätze und Strategien, die dabei helfen können, die psychische Gesundheit von Männern zu stärken bzw. bei Problemen zu behandeln. Entscheidend ist es, frühzeitig Unterstützung zu ersuchen bevor Krisen eskalieren. Vorbeugende Maßnahmen, wie der Aufbau von emotionaler Stärke oder auch Resilienz (zu einem späteren Blogeintrag mehr), gesunde Bewältigungsstrategien und der Abbau von Barrieren, können Männern dabei helfen besser mit Herausforderungen umzugehen.


 

Ihre psychische Gesundheit zählt - Vertrauen Sie auf professionelle Unterstützung!


Ich biete Ihnen spezialisierte und maßgeschneiderte Therapieansätze zum Thema Männergesundheit.


Ich biete Ihnen ein diskretes, vertrauensvolles Umfeld für offene Gespräche.


Profilbild Dominik Wormsbächer M.A. Heilpraktiker für Psychotherapie und Pädagoge

Ich verstehe, wie schwer es für viele Männer sein kann, über ihre Emotionen und Probleme zu sprechen. Deshalb lege ich großen Wert auf eine vertrauensvolle, offene Atmosphäre, in der keine Urteile gefällt werden. Gemeinsam erarbeiten wir individuelle Wege, um psychische Belastungen zu bewältigen und langfristige Gesundheit zu fördern. Wenn Sie selbst oder jemand in Ihrem Umfeld Hilfe benötigt oder einfach mehr über psychische Gesundheit bei Männern erfahren möchte, stehe ich Ihnen in meiner Praxis gerne zur Verfügung.


Denn psychische Gesundheit ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke - und der erste Schritt zu mehr Lebensqualität.

Sie möchten mehr solcher Blogeinträge oder haben Anregungen/Themenwünsche, dann schreiben Sie mir in den Kommentaren. Vielen Dank.


von Dominik Wormsbächer


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